Lexikon

Jacquard

Jacquard ist eine Bindungsart f�r Stoffe, welche eine Gestaltung mit sehr komplexen Mustern gestattet und zur�ck auf den Erfinder Joseph-Marie Jacquard geht. Unterschiedliche Stoffe k�nnen mit dieser Technologie gewebt werden, wie Seide, Baumwolle, Viskose oder auch synthetische Stoffe. Charakteristische Jacquardgewebe sind hierbei Brokat, Matelass� oder Damast.
Joseph-Marie Jacquard war ein franz�sischer Weber und erfand im Jahre 1805 eine Vorrichtung, mit der jeden Kettfaden an einer Webmaschine gesteuert und damit Muster von mehrfacher Vielfalt und Gr��e gewebt werden konnten.

Hierdurch konnten auch erstmals endlose Muster mit einer beliebigen Komplexit�t hergestellt werden. Die als Jacquard-Webst�hle bekannten Apparate waren hierbei die ersten, welche Lochkarten f�r die Mustergenerierung angewandt hatten. Mit diesen konnten beliebig komplizierte Muster in ein Gewebe gewoben werden.


Diese Lochkarte enthielt die wichtigen Informationen, welche zum Weben des Jacquards notwendig waren. Die Nadel tastet hierbei die Karte ab und hebt den Faden in einem Loch und senkt diesen, wenn keines vorhanden ist. Dies erm�glicht eine maschinelle Herstellung der komplizierten und auch unendlich gro�en Muster, welche zu der damaligen Zeit, als eine der meisten Webmuster nur h�ndisch hergestellt wurden. Dies war eine gro�e Erleichterung f�r die Weber. Zudem wurden in den kommenden Jahrzehnten Maschinen geschaffen, die maschinelle Musterungen f�r die Strickstoffe gestatten. Die gewebten Stoffe wurden deutlich g�nstiger. Die �nderungen der Webmuster auf derselben Maschine erm�glichte die weitreichende Industrialisierung in der Textilindustrie in Europa.