Was ist ein Hemdkragen?
Ein Hemdkragen wird am hoch schließenden Halsausschnitt einer Oberbekleidung angebracht. Heute durch Annähen, früher wurde er angeknöpft.
Bei einem Hemdkragen soll gewährleistet sein, dass er eng am Hals anliegt. Deshalb wird er zwischen Bekleidungsoberteil und eigentlichem Kragen mit einem Steg versehen. Der Steg hält den Kragen in schöner hoher oder aufrechter Position und gibt ihm Halt. Der Kragen sollte über dem Steg immer heruntergeklappt getragen werden, nie hochgestellt.
Kleidungsstücke mit Hemdkragen haben auch heute noch etwas mit "Erwachsensein" zu tun. Unter der Kinderbekleidung sind sie oft nur für festliche Anlässe zu finden.
Die Funktionen eines Hemdkragens sind das diskrete Aufsaugen des Genick-/Halsschweißes, Accessoires wie Krawatte, Fliege oder Tuch zur Geltung zu bringen und in Position zu halten, den Träger möglichst erwachsen bzw. seriös sowie elegant wirken zu lassen und besonders dessen Gesichtsform zu betonen oder auszugleichen.
Die Vorläufer des Hemdkragens können im europäischen Raum bis ins 16. Jahrhundert verfolgt werden. Ihre Bezeichnung ist "Mühlsteinkrause", die speziell in der Aristokratie Spaniens beliebt war.
Auch wegen dieses langen Werdegangs unserer Hemdkragen verwundert es nicht, dass sie viele Formen mit eigenen Bezeichnungen haben.
Die uns geläufigsten Varianten dürften der antiquierte "Vatermörder" – ein sehr steifer Stehkragen, der dem zu Smoking oder Frack zu tragenden Klöppchen- oder Klappkragen ähnelt – unser heutiger Stehkragen, klassischer Kentkragen, Button-down-Kragen und Haifischkragen sein.